Meine Kleinen

Meine Kleinen

Sonntag, 22. Mai 2016

Von Wiedersehensfreude, Seminar am Meer und neuen Freunden



Hallihallo ihr Lieben!

Nach Ewigkeiten des Schweigens melde ich mich mal wieder aus dem inzwischen wieder verregneten Kumbo. Von der zweiten Hälfte meiner Zeit hier habe ich euch bisher noch nichts berichtet, dabei geht mein Jahr schon langsam dem Ende zu. In ca. zwei Monaten werde ich wieder deutschen Boden betreten und die Zeit rennt.
Damit ich nicht total durcheinander komme, habe ich entschieden, einfach chronologisch von den letzten Monaten zu erzählen. Ich fange also mit Januar 2016 an.

Januar


Viel gibt es da erst mal nicht zu berichten. Nachdem ich wieder in Douala gelandet war, fuhr ich mit meiner guten Freundin Ivoline mit dem Nachtbus zurück nach Kumbo. Sie war extra nach Douala gekommen um mich abzuholen, damit ich nicht ganz allein mit meinem Gepäck unterwegs sein musste. Das war sehr lieb von ihr! Ich war nämlich nur mit einem Koffer nach Hause geflogen, doch auf dem Rückweg hatte ich wieder zwei Koffer dabei, die mit allerhand Essen und anderem Nützlichen gefüllt waren. Zum Glück kam meine Familie dann im März und konnte einen meiner inzwischen drei Koffer von hirt wieder mitnehmen. Sonst hätte ich ein kleines Problem gehabt am Ende. Als ich zurück in Kumbo war, erlebte ich erst einmal nicht viel, weil ich mich wieder einleben musste hier in Kamerun, was mir nicht leicht fiel! Meine Kinder im Waisenhaus wieder zu sehen, machte mich allerdings sehr glücklich! Und sie natürlich auch! Sie rannten mir schreiend entgegen und auch die Caretakerinnen stürzten sich auf mich und wollten mich alle als erste umarmen. Das rührte mich sehr! Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es wird, wenn ich ganz von ihnen allen Abschied nehmen muss, schließlich sind sie irgendwie meine Familie hier in Kamerun.
Ende Januar lernte ich Steffi, eine Krankenschwester aus Südtirol kennen, die hier für zwei Monate freiwillig im Krankenhaus arbeitete. Wir freundeten uns direkt an und hatten sehr viel Spaß zusammen. Öfters hingen wir auch mit Robbert aus den Niederlanden, der ein Praktikum im Krankenhaus machte, ab.


Wiedersehensfreude 

Klein und Groß freute sich über meine mitgebrachten Geschenke: Fotos und Duplo-Steine

Kampf um die Fotos


Schlafender Lolo
Boboy legt sich dazu
 
Psssst
Limi übt Laufen
Happy Boy


Kali wird zum ersten Mal mit Essen gefüttert

 

In Squares unterwegs 

Selfie überm Markt mit Steffi und Robbert

Februar


Mitte Februar hatten wir unser Zwischenseminar in Kribi. Kurz vorher wurde ich leider krank und musste noch am Abfahrtstag morgens ins Krankenhaus, wo ich bei dem Arzt war, mit dem Robbert arbeitete, was ganz lustig war. Die Blutergebnisse kamen erst, als ich schon auf dem Weg nach Bamenda war, weshalb Steffi sie mir per Whatsapp senden musste und ich dann in Bamenda mir die Medikamente besorgen musste. Das war das erste Mal, dass ich Antibiotika nehmen musste, es sollten allerdings noch einige Male folgen, weshalb meine Organe jetzt etwas durch die vielen Antibiotika geschädigt sind.

Unser Visum war ein paar Tage vorher abgelaufen und Emilys und mein Reisepass befanden sich irgendwo in Bamenda, immerhin schon mit dem verlängerten Visum. Deshalb fuhren wir mit Father Dan im Privatauto nach Bamenda, weil wir sonst nie durch die vielen Kontrollen gekommen wären ohne Ausweispapiere. Und im Gefängnis zu landen hatten wir nicht so viel Lust. Im Village kurz vor Bamenda besuchten wir dann einen Pfarrer, der uns unsere Pässe übergab, und wurden dort noch lecker bewirtet. Danach machten wir uns mit dem Nachtbus auf nach Douala und weiter nach Kribi, wo wir dann am Sonntagmorgen eintrafen. Erwähnenswert ist noch eine Prügelei am Autopark in Douala, wo wir früh am Morgen noch im Dunkeln eintrafen. Wir warteten am Taxi auf den Driver, der noch versuchte andere Passagiere anzuwerben, als plötzlich dieser Taxifahrer eine Prügelei mit anderen Fahrern begann. Wahrscheinlich waren sie in Streit um andere Passagiere geraten, anders konnten wir es uns nicht erklären. Das Ganze war so absurd, dass Emily und ich uns einfach darüber amüsierten. Auch wenn wir prinzipiell natürlich gegen jegliche Gewalt sind.

In Kribi wohnten wir im Centre Marilen, welches von einer Deutschen geführt wird und zur finanziellen Unterstützung eines Projekts mit Frauen und Mädchen von der Straße aus Douala erbaut wurde. Am Montag begann das Seminar, welches einerseits sehr entspannt und locker, aber andererseits sehr interessant und auch lehrreich war. Es wurde von Brot für die Welt veranstaltet und es war schön mit den anderen Freiwilligen aus ganz Kamerun zusammen zu sein. Highlights waren aus Deutschland mitgebrachte Nutella und Käse, die wir zum Frühstück bekamen. Die Mentorin der Brot-Freiwilligen war nämlich extra fürs Seminar aus Deutschland gekommen. Beim Seminar sprachen wir über unterschiedliche Themen. Wir machten Pläne für die zweite Hälfte des Jahres, redeten über die Zeit danach und Abschied, unsere Probleme und vieles mehr. Nachmittags hatten wir meistens frei und verbrachten viel Zeit am Strand, der nur fünf Minuten entfernt lag. In der Mitte der Woche regnete es sogar, was mich total überraschte, da in Kumbo seit Monaten totale Trockenzeit herrschte und man durchgehend staub einatmete. Ich freute mich und rannte erst mal raus in den Regen. 
Vor dem Seminar war meine Motivation nicht besonders groß gewesen und ich hatte nicht sonderlich viel Lust darauf, doch es stellte sich als ganz anders als erwartet heraus und ich war ein bisschen traurig, als es so schnell vorbei war. Zurück fuhren wir mit einigen aus Bamenda mit dem Nachtbus und wir Kumbo-Mädchen dann weiter nach Kumbo.








Leider holte ich mir prompt eine Mittelohrentzündung auf der Rückfahrt, wahrscheinlich durch den Fahrtwind, weshalb ich gleich ne Woche später schon wieder im Krankenhaus auftauchte. Robbert hatte sich inzwischen zu meinem Privatarzt entwickelt und Steffi und er mussten sich immer meine Symptome anhören. Als ich wieder zum selben Arzt kam, war es dann auch Robbert, der meinen Grund für den Besuch dem Arzt schilderte, während ich nur stumm daneben saß. Das war lustig. Der Arzt wunderte sich wohl auch etwas, woher Robbert die Symptome des Patienten schon kannte.

Wegen meiner vielen Krankheiten arbeitete ich in der Zeit nicht immer, aber als ich nach dem Seminar wieder ins Waisenhaus kam, konnten Lime-Lime und Rahi inzwischen laufen. Noel war übrigens "endlich" am Krabbeln, als ich im Januar wieder kam, sein Nicht-Krabbeln war ja lange das Thema Nummer eins im Waisenhaus gewesen. An der Entwickung der Kinder merkt man immer erst, wie viel Zeit vergangen ist! Noel, Limi und Rahi, welche nur sitzen konnten, als ich sie kennenlernte, können inzwischen alle drei laufen (ja, sogar Noel hat es inzwischen in den letzten Wochen gelernt!) und Rita und Kali, welche winzige Babys waren und die meiste Zeit in ihren Betten lagen, krabbeln inzwischen schnell durch die Gegend. Und sogar mein kleiner Loyk, der mittlerweile weniger klein als ziemlich groß und dick ist, den ich als paar Tage altes Baby im Arm hielt, gibt sich immer mehr Mühe vom Fleck zu kommen und wird das auch sicher bald schaffen. Aber jetzt habe ich natürlich meine Chronologie durchbrochen, das gehört schon in den Mai.
Schlafender Boboy
Babi kann laufen!
Limi ebenso!

Im Feburar war auch Jannah hier in Kumbo, die übers Bistum Limburg vor paar Jahren einen Freiwilligendienst in Sambia absolviert hat und jetzt für ein Praktikum bei uns in Kumbo war. Mit ihr war ich auch ab und zu unterwegs, doch leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei!
Pizza essen im Coffe Shop
Scheint geschmeckt zu haben!
Steffi mit Kindern beim Schneider
Robbert, sehr glücklich mit seinem neuen Stoff
Ivo, Emily und Jannah

Mit März geht es im nächsten Bericht weiter, da ist nämlich ganz viel passiert, in Kumbo wimmelte es nämlich nur so von Besuchern aus Deutschland!


Liebe Grüße ins inzwischen wohl sonnigere Deutschland!

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